Du trägst einen Schatz in dir Teil 3: Sei einzig, nicht artig

Die Fortsetzung von "Du trägst einen Schatz in dir: Please forgive me Teil 2"



Ich befasse mich jetzt schon einige Jahre lang sehr intensiv mit diesen Themen (nicht erst seit meiner grossen Krise), das war kein Prozess von heute auf morgen, sondern ein zähes Ringen mit Verstand, Prägungen, gesellschaftlichen Vorstellungen und allem was uns sonst noch so beigebracht wird im Laufe unseres Lebens.

An dieser Stelle möchte ich überleiten zum Hauptthema dieses posts, denn das Loslassen der Steine und in dem Sinne der Glaubenssätze und Verletzungen aus deiner Vergangenheit in deiner Lebensschüssel hat einen direkten Zusammenhang zu dem Schatz, den du in dir trägst und der deine Gaben, Talente und somit das, was du der Welt geben kannst, darstellt. Die Steine verbarrikadieren dir quasi die Sicht auf deinen Schatz, auf dein wahres Potential, auf deine Strahlkraft, sie halten dich am Boden, wo du beginnen könntest zu fliegen.
Und eine Krise?
Die kann in diesem Kontext wie ein Turbobeschleuniger fürs Steine abtragen funktionieren. Denn eine Krise zwingt uns meist, hinzuschauen, wo wir vorher lieber davongerannt sind. Wo wir uns der Steine nicht einmal bewusst waren. Eine Krise fordert uns auf, endlich mit der Abtragungsarbeit zu beginnen (oder auch, diese fortzusetzen, sie zwingt uns vielleicht sogar zu den Steinen in der Tiefe, zu denen wir vorher keinen Zugriff hatten.)

Hier komme ich noch einmal auf Laura Malina Seiler zurück, die ich schon im letzten post erwähnt habe.
Sie betreibt den Podcast "Happy, Holy and Confident"(https://lauraseiler.com/podcast/page/2/) schreibt Bücher, gibt Webinare und das Live-Online-Programm "Rise Up&Shine Uni" im Internet.
Sie ist noch relativ jung, etwas über dreissig, hat einen kleinen Sohn, und wird folgendermassen beschrieben:

"Niemand verbindet moderne Spiritualität, Mindfulness und Coaching so einzigartig wie sie."

Ich habe von ihr das Buch "Schön dass es dich gibt" gekauft, es war eins der Geschenke oder Wunder, die mir zur richtigen Zeit über den Weg liefen und mich wieder ein Stückchen vorwärts pushten.



Sie sagt: 
"Du bist ein Geschenk für die Welt. Glaubst du, dass in einem Universum, wo alles bis in die kleinste Zelle aus reiner Intelligenz besteht, du ein Zufall bist? Glaubst du, dass für dich in diesem Raum voller Fülle und unendlich vielen Möglichkeiten kein Platz vorgesehen ist? Glaubst du, dass du - erschaffen aus Sternenstaub - geboren wurdest, um dich in deinem Leben von Zweifeln und Ängsten anstatt von Freude leiten zu lassen?" 1 

Oder so:
"Du bist ein Original und trägst einen Schatz in dir, der nur von dir selbst geborgen werden kann". 2

Ein Geschenk für diese Welt.
Was könnte denn mein Geschenk sein? Was könnte dein Geschenk sein?
Hast du den Schatz in dir schon gehoben, schöpfst du dein volles Potential aus? Lebst du das, was deine wahre Bestimmung ist?
Wieviele Menschen können diese Frage wohl mit "Ja" beantworten?

Vom griechischen Philosophen Aristoteles stammt folgender Satz:

"Wo deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich überschneiden, da liegt deine Berufung."

Die Wahrheit aber ist, dass es unendlich viele Menschen gibt, die nicht einmal im Entferntesten wissen, dass es so etwas wie einen Schatz in ihnen gibt und dass man seine Berufung leben könnte. Sie sind gefangen in ihren Prägungen und alten Mustern und im Funktionieren und halten es für das Leben.

Es wäre unglaublich schön, wenn es immer mehr würden; wenn immer mehr Menschen merken würden, dass Krisen nicht ihr Feind, sondern ihr Freund sind, der sie in die richtige Richtung schubst, näher zu sich selbst, raus aus dem Funktionieren, näher zu ihrer wahren Bestimmung, näher zu ihrem wahren Geschenk. Denn das ist die wahre Funktion von Krisen.
Funktionieren und sich irgendwie durch den Alltag wursteln oder gar quälen hat nicht viel mit Leben zu tun.

Etwas Ähnliches sagte Picasso:

"Der Sinn des Lebens besteht darin, deine Gabe zu finden. Der Zweck des Lebens ist, sie zu verschenken."

Das impliziert für mich, dass dieses Geschenk in dir ist, um der Welt etwas zurückzugeben. Um damit anderen Menschen zu dienen und zu helfen. Was nützt dieses Geschenk, dieser Schatz in dir, wenn du ihn nie hebst aus Angst, etwas zu wagen, und ihn schlussendlich mit ins Grab nimmst? Weil du dich nie getraut hast, aus der Masse auszuscheren? Weil du dein Leben lang Opfer deiner alten Glaubenssätze warst und es nie geschafft hast, dich daraus zu befreien? Weil "man es halt so macht", weil "alle es so machen", "weil man doch nicht negativ auffallen will", weil man "Teil der Gemeinschaft bleiben will"...Und so weiter.
So viele Menschen sind in ihrem Alltagstrott gefangen, den sie für das Leben halten, und haben keine Ahnung von ihrer wahren Grösse. 




Du merkst schon. Es geht eben doch oft um Sinn. Du machst einen Sinn in dieser Welt. Du bist nicht umsonst da. Dein Tun und Wirken, deine Probleme und dein darüber Hinauswachsen, alles hat einen Einfluss auf die Welt, kann sie ein Stückchen besser machen. Du bist eingewoben in ein Grosses Ganzes. 

Was, wenn du genau deshalb durch die schlimmste Krise, die schwärzeste Dunkelheit durchmusst, um endlich dein Geschenk für die Welt zu entdecken und zu entfalten? Um die tiefsten, schwersten Steine in deiner Glasschüssel endlich wegzuräumen? Um nicht länger vollkommen konditioniert einem Leben zu folgen, von dem du glaubst, dass es alles ist was dir zusteht?
Ein Schmetterling muss sich auch erst aus einer Puppe zwängen, um fliegen und strahlen zu können.
Forscher haben sogar versucht, die Puppe etwas aufzuschneiden, um den Vorgang des Schlüpfens zu erleichtern und zu beschleunigen. 
Wisst ihr, was passiert ist?
Die Schmetterlinge waren anschliessend allesamt flugunfähig oder sind gestorben. Denn es klebte noch zu viel des Kokons an den Flügeln, das sonst abgestreift wird durch das Hinauszwängen.

Was sagt uns das?

Mich hat das ziemlich beeindruckt. Und der Bogen zur (menschlichen) Geburt spannt sich mir fast automatisch.
Eine Geburt funktioniert nicht ohne Wehen. Meist auch nicht ohne Schmerz. Ein Schlüpfen geht nicht ohne Krampf, ja er gehört fast zwingend dazu, ist Teil des Prozesses, etwas ganz Natürliches und offensichtlich Notwendiges, wie man am Schmetterling sieht. Aber das Resultat, das, was hinter dem Wehenschmerz, nach dem Schlüpfen wartet, ist absolut einzigartig und verblüffend und wunderbar.
Und dies wiederum schliesst den Bogen zur Funktion einer Krise. Betrachte sie als Geburt, bei dem etwas Neues, Besseres auf die Welt will.

Ich habe es selbst erlebt, in meinem Prozess der Vergebung und Heilung meiner Vaterwurzeln. Der Glaubenssatz, der daran hing, war "ich war nicht gewollt von meinem Vater und somit will mich auch sonst niemand." Dieser Glaubenssatz hat sich in irrsinniger Weise auf mein ganzes Leben ausgewirkt. Als ich diesen endlich loslassen konnte war es als hätte ich mich aus der engsten Stelle des Kokons gezwängt. Bzw. den schwersten Stein abgetragen. (siehe post "Mein leiblicher Vater hat mich von ganzem Herzen geliebt")
Die Überwindung dieses Schmerzes bewirkte, dass mir eine unglaubliche Kraft zufloss, die ich nie zuvor gekannt hatte und die blockiert gewesen war.
Was mein Geschenk für die Welt sein könnte, davon hatte ich lange Zeit nicht die geringste Ahnung. Auch ich folgte einem Weg, von dem ich dachte, er sei okay und passe zu mir. Nun bin ich dabei, es langsam zu entdecken. Mit jedem Tag der Krise, den ich hinter mir lasse, mit jedem alten Glaubenssatz, den ich loslasse und mit jedem Schmerz den ich transformiere komme ich ihm immer näher. Dies alles wäre ohne diese Krise nicht möglich gewesen. 
Laura Malina Seiler sagt auch noch etwas anderes:


"Solange ich Angst hatte, brauchte ich keine mutigen Entscheidungen zu treffen, ich brauchte mein Herz nicht zu öffnen und konnte unter dem Radar des Lebens fliegen. Das Problem war, dass mich das alles andere als glücklich gemacht hat. Wir haben dieses Leben nicht geschenkt bekommen, um unter dem Radar zu fliegen oder um es auf Sparflamme abzusitzen."3


Ja, vor der Krise bin auch ich völlig unter dem Radar des Lebens geflogen. Ich wollte es jedem recht machen, dachte klein und bescheiden, hatte keine Ahnung davon, dass ich viel grösser bin als ich gerade glaube und viel mehr Kraft und Mut in mir steckt als ich je für möglich gehalten hätte. 



"Wenn ich im falschen Element bin muss ich raus!"   by SelinaDacy


Irgendwann bin ich wieder aufgestanden. Ich bin zugrunde gegangen, aber der Grund hat getragen und gehalten, er hat mich beschützt und behütet in der Zeit in der ich keine Kraft hatte aufzustehen, und er hat mich in neuer Form zu mir selbst entlassen, als die Zeit gekommen war. Ich weiss ich lebe noch nicht mein volles Potential, ich bin teilweise noch im falschen Element, wie mein Pfau gerade, aber gewillt, einen Weg daraus herauszufinden. Also marschiere ich einfach mal los. 

Ich bin deshalb mittlerweile fest davon überzeugt, dass gerade diese meine Adoption, und auch meine Krise eine unglaubliche faszinierende Chance für mich sind, um über mich selbst hinauszuwachsen und den Schatz zu heben, und kein Hemmschuh, der mich traurig, verzweifelt und klein gefangen hält.


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1 Aus: "Schön dass es dich gibt" von Laura Malina Seiler, S. 31
2 Aus: "Schön dass es dich gibt" von Laura Malina Seiler, S. 32
3 Aus: "Schön dass es dich gibt" von Laura Malina Seiler, S. 10

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