Selbstfürsorge und: auf dem Weg in DEIN bestes Leben. Mit Pandemie

Ich habe ja nach 38 Jahren herausgefunden, dass ich höchstwahrscheinlich hochsensibel bin. 


Mir geht es dabei, wie ich bereits im Artikel "Hochsensibel? Nee, ganz normal" beschrieben habe, in keinster Weise darum, das zu pathologisieren oder ein Riesending daraus zu machen, sondern für mich ging es in erster Linie ums Verstehen meiner Reaktionen und darum, sie endlich richtig einordnen zu können. Warum ich mich immer so schlecht abgrenzen konnte. Warum ich gewisse Energien von gewissen Menschen einfach nicht ertrug und das manchmal fast als physischen Schmerz wahrnahm. Warum ich zwar ein total offener, kommunikativer und herzlicher Mensch bin, der sich immens wohl fühlt in Gesellschaft von anderen Menschen, der aber immer wieder auch absolute Ruhe und eine reizarme Umgebung um sich herum braucht, um zu regenerieren und aufzutanken.

Und dadurch gelangte ich dann in einem langen, mühseligen Prozess zu etwas elementar Wichtigem: 

Selbstfürsorge. 

Selbstfürsorge hat enorm viele Facetten, und bedeutet letztendlich auch für jeden etwas anderes. Für MEIN Leben hat Selbstfürsorge vor allem damit zu tun, dass ich lernen darf und muss, meine Grenzen zu erkennen. Lange Zeit habe ich, bedingt durch mein Adoptionstrauma, überhaupt kein Gespür dafür gehabt, wo mein Raum beginnt, den ich für mich beanspruchen und auch verteidigen darf. Ich wusste nichts über mein Energiefeld und dass ich mein Leben lang Fremdenergien auf mich geladen hatte, ohne eine Möglichkeit zu kennen, mich gegen diese abzuschirmen. 

Die Zeit, in der bei einem Kleinkind dieses Gespür entsteht, wo die Mama aufhört und es selbst anfängt, dass es ein eigenständiger Mensch ist mit einem eigenen Willen (und auch einem eigenen Energiefeld, wenn man so will) war bei mir durchwachsen von Trennungserfahrungen, Kontinentwechseln, noch mehr Trennungserfahrungen und der Erfahrung, dass ich von einem Tag auf den andern eine siebenmonatige, ebenfalls adoptierte Schwester hatte. 



SelinaDacy, 2 Jahre

Ich konnte als Erwachsene nicht für mich sorgen, weil mir gar nicht klar war, dass ich das darf! Mein System kannte es irgendwie nicht. Klingt crazy oder? Ist aber wahr. 
Mittlerweile habe ich so viel dazugelernt in diesem Bereich und es ist bereichernd zu spüren, dass wenn ich mir diesen Raum nehme und die Grenzen klar stecke, es meiner Familie nicht schadet, sondern im Gegenteil hilft. Klare Grenzen meinerseits helfen meinen Kindern, auch ihre eigenen Grenzen erkennen zu lernen, und zu lernen, dass auch SIE das Recht haben, in gewissen Momenten "ihre Ruhe" einzufordern, oder dass Mami nicht ins Zimmer kommt usw.

Ich bin ja eine Person die dazu tendiert den ganzen Weltschmerz auf sich zu laden. Das Elend, die Brutalität und Gewalt gegen Mensch und Tier in meinem Geburtsland (und nicht nur da), halte ich zuweilen kaum aus, und seit ich weiss, dass wir alle auf energetischer Ebene mit allem in diesem Universum verbunden sind und gewisse (hochsensible) Menschen dies einfach mehr spüren als andere, ist mir auch klar, warum es mir so schwer fällt, mich da zu schützen. Aber es hilft niemandem, wenn ich mich vom Tierleid (Bewusstseinsrevolution und die Sache mit dem Tierleid) auf dieser Welt so runterziehen lasse, dass ich keine Energie mehr habe für das, wofür ich losgehen will. Gedanken wie "all die grausam gequälten Tiere und Menschen, all das Leid dieser Welt, wie kann ICH da glücklich sein und in meiner sicheren, tollen Wohnung sitzen wie die Made im Speck?" trieben mich früher fast in den Wahnsinn!


Heute habe ich etwas anderes begriffen. Etwas vollkommen anderes. 
Gerade UM etwas gegen dieses Elend zu tun, ist es unabdingbar, dass ich gut für MICH sorge, dass ich in meine volle Kraft komme, dadurch Glück und Freude verbreite und auf diese Weise dazu beitrage, die Welt auf positive Art zu verändern! MEINE Welt. Es kann kein Zufall sein, dass ich in der Schweiz gelandet bin, und trotz allem Adoptionsschmerz wurde mir gerade dadurch etwas geschenkt, von dem es fast schon meine PFLICHT ist, es auf die bestmögliche Art zu nutzen. 

Und so habe ich mich auf die Suche gemacht. Und ich habe auf dieser Reise gelernt, dass es in erster Linie darum geht, MICH ins Zentrum zu stellen! Im Sinne von "du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben!" Die Megakrise, in die ich geschubst worden war, war der beste Katalysator, den ich mir hätte wünschen können, um endlich stop und nein sagen zu lernen und kompromisslos für mich zu sorgen, denn wer lässt schon freiwillig alte Muster los, wenn es nicht schmerzt? Wer schaut schon freiwillig hin, warum gewisse Dinge einfach immer wieder scheitern, wenn man sich ja trotzdem irgendwie weiter durchwurschteln kann? Und wer kommt auf die Idee, dass es da auch noch ein "besseres Leben" geben könnte, dass sich Leben auch ganz anders anfühlen kann als schwer, anstrengend, stressig, erschöpfend und aufopfernd (gerade als Mutter), nämlich leicht, freudig, im Fluss und tief erfüllend?

Und dann habe ich vor ein paar Monaten eine Frau kennengelernt. Eine, die tatsächlich dafür los geht, Menschen auch (und vor allem) ausserhalb einer Krise zu "ihrem besten Leben" zu verhelfen, die das zu ihrer Mission und Herzensangelegenheit gemacht hat. Eine, die wie ich findet, dass es keinen Schleudergang aus dem Hamsterrad braucht (oder eine Abrissbirne, wie ich es formuliere), um sich sein bestes Leben endlich zu erlauben.
Ich möchte an dieser Stelle die Frau zitieren, die sich "die Anschubserin" nennt, deren Slogan lautet "ERLAUBT.LEBEN.PUNKT", die im Rollstuhl sitzt und eine der wundervollsten, mutigsten, authentischsten Frauen ist, die ich je gesehen habe, da Selbstfürsorge und "mein bestes Leben" für mich in direktem Zusammenhang stehen: 

Ela Freudenmeer.

Ela im blauen Kleid, ihrem Markenzeichen

Ela in Thailand

In ähnlicher Weise wie ich einst mit voller Wucht aus dem "Hamsterrad" geschleudert, ist sie jetzt auf dem Weg in ihr "bestes Leben" und ist eine Rieseninspiration für andere, indem sie eben "anschubst", manchmal auch mit einem liebevollen Tritt in den Allerwertesten.

Aus einem Newsletter, den sie rund um ihren Minikurs ("Nimm Kurs auf dein bestes Leben") verschickt hat, der in Kürze startet:

"Du fragst dich vermutlich, warum ich Dir hier seitenlang meine halbe Lebensgeschichte erzähle...(...) Das hat einen richtig guten Grund, denn ich möchte Dir zeigen, was für DICH möglich ist!

# Dass Dein Leben auch ganz geil sein kann, wenn Dich nicht jeder Mensch verehrt und anhimmelt, weil Du die Frechheit besessen hast, dieses unverschämte Wort mit vier Buchstaben (wahlweise reichen auch zwei = Nö!) zu Deinem Freund zu machen.

# Dass Unbeschwertheit und Freude für Dich keine Rarität in Deinem Alltag bleiben müssen!

# Dass es völlig in Ordnung ist, mal ganz kräftig auf die Bremse zu treten, um das Hamsterrad zum Stehen zu bringen. Denn bei voller Fahrt hinaus geschleudert zu werden ist die deutlich schlechtere Alternative (hab ich probiert, kann ich wirklich nicht empfehlen…).

# Dass Du nicht geboren bist, um die Welt zu retten - Du brauchst sie nur ein bisschen besser machen ;-), vor allem DEINE!

# Dass alles möglich ist, wenn Du anfängst in Lösungen statt in Problemen zu denken!

# Dass niemals die Umstände Schuld sind. Egal was bisher war, welche Geschichten Dein Leben bisher geschrieben hat, Du hast die Chance es zu verändern, das Allerbeste aus Deinem Leben herauszuholen!

# Und dass Dich niemand aufhalten kann, wenn Du Dir ERLAUBST, Dein bestes Leben zu leben!

Bäääm!
Danke Ela. Hätte ich dich doch früher kennengelernt.😇 Dann hätte ich mir die Abrissbirne eventuell ersparen können. 
Da ich finde, dass ihre Botschaft und Arbeit unbedingt mit der Welt geteilt werden müssen, verlinke ich sie hier von Herzen gern:


Bei mir brauchte es eine Abrissbirne, damit ich kapierte: Ich darf MIR mein bestes Leben erlauben, ich darf mir erlauben, mit Leichtigkeit und Freude durchs Leben zu gehen und mit MEINEN Talenten und Fähigkeiten einen Mehrwert für andere zu schaffen und die Welt, meine Welt, ein Stück besser machen. 


Und ich darf mir, um das zu erreichen, erlauben, mich ins Zentrum zu stellen.

Ganz zu Beginn dieser "Reise zu mir selbst" bzw. auch in früheren Jahren kämpfte ich oft mit dem Glaubenssatz "aber das ist doch egoistisch". "Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben" kam mir selbstherrlich, selbstverliebt und schräg vor. Und ich denke, es geht vielen Menschen so. "Sich für andere aufopfern" hat irgendwie etwas majestätisches, positives, erstrebenswertes, man hat Hochachtung vor solchen Menschen und denkt vielleicht an Mutter Theresa. Das ist aber nur der eine Aspekt. Der andere ist, dass solche Menschen leicht ausgenutzt werden, ihre Grenzen ständig übertreten werden, sie selbst arbeiten bis zum Umfallen aber niemals die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen. Denn die Wahrheit ist: wenn ich mich nicht schütze, tut es auch kein anderer. Wenn ich mich nicht wertschätze und liebe und immer nur für andere aufopfere, werden meine Grenzen immer wieder übertreten; ich kann nicht von anderen etwas einfordern, was ich für mich selbst nicht tue. Und Aufopferung, Stress, und niedrige Energie haben mit dem "besten Leben" nun überhaupt nichts zu tun. Und ich musste lernen, diesen Glaubenssatz knallhart umzudrehen. Egoistisch ist, NICHT gut für mich zu sorgen, NICHT liebevoll mit mir zu sein, mich NICHT wertzuschätzen, NICHT meine Grenzen klar zu definieren, denn wenn ich das tue, muss ich meinen Frust darüber, meinen Stress und meine Defizite an anderen ausagieren. Es ist also mein wichtigster Job, Selbstfürsorge zu lernen, da der tolle Nebeneffekt, wenn ich mir mein "bestes Leben" erschaffe, in meine Kraft komme, indem ich gut für mich sorge, ein zufriedenes Umfeld ist. 


In dieser Krisenzeit fragt sich jetzt vielleicht mancher, wie man sich da mit solchen Dingen wie "mein bestes Leben" und "was tut mir gut" abgeben kann. 
Ist es nicht etwas abgehoben und weltfremd, sich mit Selbstfürsorge zu beschäftigen, während draussen die Welt gefühlt gerade untergeht?
Wir rufen uns in Erinnerung: Alles in diesem Universum ist Energie!
Wenn ich mich nun pausenlos nur noch mit der Angst- und Stressenergie von Corona beschäftige, dann lasse ich mich in eine bestimmte Energie runterziehen, ziehe dem Resonanzgesetz zufolge dann auch lauter ähnliche Ereignisse an, die mich noch mehr runterziehen...kannst du dir die Spirale vorstellen? Und ich vergrössere das kollektive Energiefeld der Angst und Unsicherheit. 

Wo die Aufmerksamkeit ist, da fliesst die Energie hin.

Oder, um es mit den Worten von Christian Bischoff, dem bekannten Redner und Persönlichkeitstrainer (Die Kunst dein Ding zu machen), zu sagen:
"Kollektivschicksal muss nicht Individualschicksal sein."
Dazu kann ich euch folgenden Podcast von Laura Malina Seiler wirklich begeistert verlinken: 

Wenn ich mich in die Energie des Kollektivschicksals ziehen lasse, verliere ich mich.
Es braucht eine Entscheidung. Ja, auch in dieser Sache darf ich mich schützen, meine Grenzen markieren und gut für mich sorgen. Ich ziehe eine Grenze und entscheide mich gegen Negativität. Immer wieder. Ich habe die WAHL, ob ich mich mit reinziehen lasse oder nicht. IMMER! Um sich sein bestes Leben zu erschaffen, mitten in der Krise, ist es auch wichtig, sich die richtigen Fragen zu stellen. 
Was ist jetzt gerade hilfreich für mich und was nicht? Was bringt MICH weiter und was nicht? Ich habe die Wahl, ob ich pausenlos Nachrichten konsumiere darüber, wieviele Tote es schon wieder gegeben hat und wie viele Ansteckungen, ob ich ständig mit anderen darüber rede, wie schlimm, anstrengend, schwierig das alles ist, ODER ob ich mich mit Selbstfürsorge, stärkenden Dingen und meinem besten Leben beschäftige und aus meinem Individualschicksal kein Kollektivschicksal mache mitten in der Pandemie, und damit andere ermutige, dasselbe zu tun.

Ich finde, GERADE in dieser Pandemiezeit ist es unser wichtigster (zugegebenermassen nicht immer einfacher) Job, die eigene positive Energie zu halten und damit andere positiv zu beeinflussen. Mit Selbstfürsorge. 
Und mit DANKBARKEIT! (Thankfulness). Und mit Grenzen markieren. Und auch: indem man sich knallhart immer wieder auf die Suche nach dem Positiven, nach der Chance in dem Ganzen macht! Dann wird auch diese äussere Megakrise zum Katalysator für (m)ein bestes Leben! 
Man erinnere sich dazu auch an Ela's Satz:

# Dass alles möglich ist, wenn Du anfängst in Lösungen statt in Problemen zu denken!

Und in dem Sinne auch immer wieder zu trainieren, den inneren Zustand nicht (zu sehr) von den äusseren Geschehnissen beeinflussen zu lassen und abhängig zu machen!
Wir sind so unglaublich darauf konditioniert, auf alles im Aussen zu reagieren und unsere Stimmung und unseren Zustand direkt an die äusseren Ereignisse zu koppeln.

Entkopple!!!

Nimm Kurs auf dein bestes Leben. Lerne bzw. praktiziere Selbstfürsorge. Du darfst das. Das ist nicht egoistisch sondern lebenswichtig und nützlich für dein Umfeld.

Mit dieser Thematik eng verbunden ist auch das Thema, um das es im nächsten Artikel geht: Urvertrauen. Das ist dann quasi die Kür. Oder auch die Basis des Ganzen. Je nach Betrachtungsweise. 

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