Hochsensibel? Nee, ganz normal


Ich hatte heute einen chat mit der wunderbaren Neuanfangsmentorin Sandra Hylla (www.sandrahylla.com), der sehr inspirierend war und sich um Hochsensibilität drehte. Sie hat, inspiriert durch dieses Gespräch, folgenden Text geschrieben:

Ich habe mich daraus zu folgendem Blogpost inspirieren lassen.

Die Welt gehört scheinbar den Lauten. Denen die sich am besten "durchsetzen". Doch wohin führt dieses "Durchsetzen"? Führt es wirklich zu dem, was das Herz sagt, führt es zu dem, wozu du geboren wurdest? Führt es zu wahrem Erfolg?

Gerade heute Morgen habe ich mir "zufällig" einen Podcast von Laura Malina Seiler angehört, in dem es um "Erfolg" und seine Definition ging. 

https://youtu.be/Xv82d2GANzQ

Was bedeutet Erfolg wirklich? Woran messe ich meinen Erfolg, und wann weiss ich, dass ich Erfolg habe? Lässt sich Erfolg am Geld messen, das ich verdiene? Nein. Geld allein ist leer. Geld bekommt erst dann einen Wert, wenn ich für das Geld, das ich bekomme, einen MEHRWERT" schaffe für jemanden, oder für viele Menschen. Wenn das was ich tue mein Herz, meine Seele und meine Liebe enthält und es mich (zutiefst) glücklich macht, diesen Mehrwert zu schaffen: dann bin ich wirklich erfolgreich. Dann kann Geld sogar glücklich machen. Denn dann bekommt Geld einen anderen Stellenwert: Geld ist dann Wertschätzung. Wertschätzung für meine wunderbare Leistung, die den anderen weiterbringt. Eine reine Anhäufung von Geld bedeutet noch lange nicht echten Erfolg, der zutiefst glücklich macht.

Heute Nachmittag ist mir dazu bei Britta Kimpel (www.brittakimpel.com) das Wort "Soulpreneur" begegnet. In Anlehnung an "Entrepreneur". Lauras Podcast illustriert für mich sehr gut den Unterschied von einem gängigen Entrepreneur zu einem Soulpreneur. Ein Soulpreneur baut sein Business nicht nach äusseren Massstäben auf, nicht nach gängigen Erfolgsmassstäben, sondern nach seinen wahren Fähigkeiten und seiner inneren Seelenaufgabe. Ein Soulpreneur führt nicht nur ein Business, sondern ein Herzensbusiness.

So, und wie kann das nun mit Hochsensibilität zusammenhängen?

Den Lauten gehört die Welt. Die scheinbar besten "Entrepreneure" sind die, die, manchmal rücksichtslos, mit den härtesten Ellbogen und dem lautesten Geschrei auf sich aufmerksam machen. Aber sind das auch die Glücklichsten? Die, die wirklich erfüllt sind von dem was sie tun? Natürlich, das sind wieder Extreme, die ich da beschreibe. Es gibt sicher viele Zwischenstufen.

Wenn ich aber immer laut bin im Aussen, mich immer durchsetzen, immer kämpfen muss, kann ich die leise Stimme in meinem Inneren gar nicht wahrnehmen. Wie auch? Diese leise Stimme, die vielleicht sagen würde...dass all das, wofür ich im Aussen gerade kämpfe, gar nicht das ist, was mein Herz und meine Seele eigentlich leben wollen. 

Das ist das Eine.

Die Lauten erscheinen mächtig. Doch eine leise Stimme, die feinen Signale im inneren wären nicht minder mächtig. Leute, die diese wahrzunehmen imstande sind, müssten sich nur eine ganz andere "Welt" erschaffen, im besten Fall eine, die die wahren Herzensangelegenheiten hervorbringt und das, wozu sie geboren wurden.

Hochsensible nehmen leise Stimmen und feine Signale schneller und leichter wahr. Gleichzeitig haben sie aber mit vielen "Schwierigkeiten" zu kämpfen, die mit diesen Fähigkeiten einhergehen, sie sind oft müde, überreizt, unglücklich und gestresst.

Hochsensibel zu sein in dieser lauten Welt wird deshalb oft als Makel empfunden, ja pathologisiert und viele "Betroffene" fühlen sich falsch, nicht gemacht für diesen lauten Konkurrenzkampf, sie leiden, werden krank, und leiden noch mehr. Ein Teufelskreis.

Was aber, wenn wir diesem Feinen, leisen in uns wieder eine Stimme geben? Was, wenn wir Hochsensiblen aufstehen und dafür losgehen, unsere Hochsensibilität nicht als Mangel, sondern als unglaubliche Stärke und Gabe zu sehen und sie einzusetzen, um das Leben zu erschaffen, das uns entspricht und mit dem wir eben den meisten Mehr-Wert erschaffen können? 

Erinnere dich hier immer wieder daran: du bist die Schöpferin/der Schöpfer deiner Realität!!! Wenn wir das nicht beherzigen, ja, dann bleiben wir Opfer der lauten Welt. Dann sehen wir uns immer nur in der Reaktion anstatt in der Aktion.

Aber wir müssen nicht verzweifelt versuchen, uns den Lauten, Unsensiblen anzupassen. Wir müssen uns nicht in einem Alltag verheddern, der uns in keinster Weise gerecht wird und krank macht. Das ist Mangeldenken. Und Mangeldenken bringt mehr Mangel hervor, denn wo die Aufmerksamkeit hingeht, da folgt die Energie. Wir müssen das Ganze aus der Fülle-Perspektive betrachten. 



💖Dass du die Energie eines Menschen wahrnehmen kannst und manchmal kaum erträgst wenn sie zu stark ist oder sehr niedrig schwingt? WUNDERBAR!

💖Dass du genau weisst was andere denken? WUNDERBAR!

💖Dass du eine unendliche Empathie hast gegenüber Mensch und Tier und Ungerechtigkeit, Grausamkeit oder Lieblosigkeit kaum erträgst? WUNDERBAR!

💖Dass dich Lärm, Geschrei, harte Worte, Streit manchmal fast körperlich schmerzen? WUNDERBAR!

💖Dass du müde wirst in grossen Menschenmassen und dich danach sehnst, dich zurückzuziehen in die absolute Stille? WUNDERBAR!

NICHTS daran ist falsch oder nachteilig, das sind wundervolle Gaben. Aber du musst sie in der richtigen Art und Weise nutzen lernen! UND: du musst dich getrauen dir den Schutzraum zu nehmen den du so dringend brauchst.

Dann kommst du in die Fülle-Perspektive. Dann siehst du den Benefit deiner Hochsensibilität. Wir drehen das Ganze um: wir müssen uns nicht verzweifelt "passend" machen, um in ein Korsett zu passen, das man gemeinhin "Leben" nennt. Nein, sondern wir müssen uns ein Leben erschaffen, das das Beste aus diesen Fähigkeiten der Hochsensiblen herausholt. Hochsensible sind viel sensibler dafür, was ihre Herzensstimme sagt. Aber der Mut, dieser auch zu folgen, fehlt oft.

Viele von uns halten ein Leben aus, das ihnen überhaupt nicht entspricht. Denn die Glaubenssätze sind zu stark. "Man macht es doch so". "Das gehört doch einfach dazu". "Es ist halt nicht zu ändern". Oder auch "sei nicht so zimperlich". 

Bullshit!

Mit "stell dich nicht so an" sind wir innerlich schneller zur Stelle als mit "ich nehme mir jetzt den Schutzraum den ich brauche." Wir verurteilen uns für das, was wir sind. Wir sagen nicht ja dazu, sondern nein.



Ich plädiere für Schutzraum. Vehement! Für aufstehen und sich selbst erlauben, sich selbst zu sein. Aus der Fülleperspektive heraus. Diese ist so eminent wichtig, gerade wenn es um etwas wie Hochsensibilität geht! Dann können wir in unsere volle Kraft kommen. Dann können wir Erfolg schaffen, der sich nicht am Aussen orientiert, nicht unbedingt an gängigen Bildern was Erfolg sein soll, sondern an dem, was unsere Fähigkeiten hervorbringen können. Dann kommen wir auch wieder zu diesem "Geschenk" für die Welt. Wenn du beginnst deinen vermeintlichen "Makel" als deine grösste Gabe zu sehen, kommst du deinem Geschenk für die Welt so nahe wie nie zuvor. Dann wirst du als Hochsensible vom "Entrepreneur", der oft nach äusseren Masstäben nach Erfolg strebt, immer mehr zum "Soulpreneur", der seiner inneren Stimme folgt und Erfolg hat, weil er in seiner vollen Kraft ist (selbst wenn du kein eigenes Business hast).

Stehen wir also auf, und erlauben wir unserer leisen inneren Herzensstimme und unserer Sensibilität, da zu sein, überhören wir die Signale, die uns unser Körper täglich schickt, nicht länger. Wir sind nicht falsch, sondern genau richtig! Man kann sogar noch weiter gehen. Warum sprechen wir überhaupt über "Hochsensibilität"?Wir sind Frauen, und Frauen wird die Sensibilität sowieso quasi in die Wiege gelegt. Ich bin überzeugt davon, dass alle Frauen diese feinen Antennen haben, das Gespür für Dinge, die der Verstand nicht fassen kann. Ich bin überzeugt davon, dass auch unendlich viele Männer diese Art von Sensibilität besitzen. Nicht sie sind falsch. Es ist die Welt und das System, das wir erschaffen haben, in dem dies keinen Platz hat. Die Welt wäre eine komplett andere, wenn viel mehr Menschen diese Sensibilität wieder als etwas ganz Natürliches betrachten würden. Denn den meisten von uns wird diese Sensibilität schon früh abtrainiert. Wir werden konditioniert, auf die "laute Welt" vorbereitet, so lange, bis wir unserer eigenen Wahrnehmung nicht mehr glauben. Wir getrauen uns nicht mehr, sie zu hören, geschweige denn zu leben.

Glaub mir: es ist andersherum! Wenn du dich (wieder) traust, deine feinen Signale ernst zu nehmen, sie nicht mehr zu ignorieren oder verzweifelt zu versuchen sie "anzupassen", dann kommst du in Kontakt mit dem Kern, mit deinem wahren Ich, dann kommst du nach und nach deiner wahren Aufgabe in diesem Leben auf die Spur. Das kann dann irgendwann heissen, auszubrechen. Das kann dann heissen, den Job aufzugeben, der dich eigentlich krank macht aber den du machst weil "man das doch muss", weil du erkannt hast, dass das "krank sein" ein Signal dafür ist, dass du deine innere Führung verloren hast, und nicht eins, das weggemacht werden muss, damit du weiter leistungsfähig bleibst. Das kann heissen, in deiner Familie Rituale und Strukturen einzuführen, die deine Hochsensibilität achten und schützen. Ja, es kann heissen, dass du nach und nach ein paar mutige Entscheidungen triffst.



Nicht von heute auf morgen. Betrachte diesen Text als Impuls. Als Impuls von einer, die das selbst dabei ist zu leben, und die weiss und merkt dass es funktioniert und so beglückend ist wie kaum etwas jemals je zuvor! Denn alles was du loslässt, bringt in Wahrheit immer mehr den oder die hervor, die du in Wahrheit bist, bringt dich in deine Power und zu dem, was du dieser Welt geben kannst.

Du musst nicht von heute auf morgen dein gesamtes Leben umkrempeln. Aber achte auf den feinen Impuls, wenn etwas beim Lesen dieses Artikels in dir anklingt.

Und nimm den ernst.

Das ist ein erster Schritt.


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Alle Fotos by SelinaDacy

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