Sinkflug: Das Gesetz des Zyklus/Rhythmus

Es war eine Weile still auf diesem Blog. 

Daran ist das Gesetz des Rhythmus schuld :)

Kennt ihr die sieben Gesetze des Universums?

Ja ich weiss wie das vielleicht gerade klingt. Vor allem für Menschen, die noch nie davon gehört haben. Aber auch diese Gesetze sind wie ich finde etwas so dermassen Nützliches, dass das Wissen um sie eigentlich ins ganz normale Alltagsbewusstsein eines jeden Menschen einfliessen sollte. 

Sogar Nikola Tesla sagte: wenn du das Universum verstehen willst, musst du in Dimensionen wie Energie, Frequenz, Vibration denken!:). Und das ist reine Physik.

Man sagt, wenn man im Einklang mit diesen Gesetzen lebt, geht das Leben leicht. Wenn man auch nur mit einem von ihnen nicht im Einklang ist, verstösst man gleichzeitig gegen alle anderen Gesetze, handelt man irgendwo gegen seine Natur, kämpft gegen den Strom, versucht Dinge zu erzwingen und mit harter Arbeit zu erreichen.

Ich zähle einfach mal auf:

1. Gesetz des Eins-Seins - alles ist miteinander verbunden, weil aus dem gleichen Stoff gemacht: aus Energie.

2. Gesetz der Relativität - alles existiert für uns nur in Relation zu etwas anderem und wird dadurch, dass WIR es in eine bestimmte Relation setzen, zu gross und klein, reich und arm, dunkel oder hell usw.

3. Gesetz der Vibration/Schwingung - du kannst nur auf der Frequenz empfangen auf der du bist (Frequenz lässt sich aber anheben :))

4. Gesetz der Polarität - zu allem was existiert gibt es zwei Seiten, zB: in jeder schlechten Situation gibt es etwas Gutes

5. Gesetz des Zyklus/ Rhythmus - das Leben funktioniert in einem ständigen auf und ab, in Wellenbewegungen, alles verändert sich stetig von Sinkflug zu Höhenflug

6. Gesetz der Ursache und Wirkung - alles was passiert hat irgendwo eine Ursache und einen Effekt

7. Gesetz der männlichen und weiblichen Energie

In diesem Artikel geht es wie gesagt um das Gesetz des Zyklus/Rhythmus. Und darum, wie es sich für mich in dieser Zeit äusserte.

Das Gesetz des Rhythmus bedeutet, dass nach einer Steilkurve ein Sinkflug kommen kann. Vielleicht sogar kommen muss. Auf und Ab. Nicht immer führt er in ein so tiefes Loch, wie ich es gefühlt erlebte über Weihnachten/Neujahr. Doch unlimitierte Steilkurven sind etwas Unnatürliches, was es nicht geben kann. Das ist uns ja allen irgendwie bewusst.

So vieles war auf die Welt gekommen im 2020. Jetzt schien etwas anderes auf dem Plan. Meine Psyche wollte noch ein anderes Feld beackern, bevor ein neuer Anlauf genommen werden konnte, um Dinge in die Welt zu bringen. Und ich fiel. Nicht in ein Burnout, nein, aber in ein Gefühl der kompletten Haltlosigkeit, Orientierungslosigkeit, Angst und Unsicherheit. Und ich spürte überdeutlich, dass jetzt einfach Ruhe angezeigt war. Nichts in die Welt bringen für den Moment, sondern komplette Ruhe. Winterschlaf.

Im Englischen gibt es wie ich finde so ein schönes Wort: to surrender.

Kapitulieren. Aber in einem positiven Sinn. Nicht hoffnungslos und geschlagen. Sich ergeben. Einfach annehmen was ist. 

Und schliesslich schläft auch die Natur gerade. Der Acker, der noch im Sommer und Herbst ein wundervolles Maisfeld war, schläft, liegt brach. Eis und Schnee bedeckt den Boden. Auch die Natur zeigt uns diese Zyklen immer wieder. Wachsen. Und sterben, vergehen. Damit wieder Neues wachsen kann. Zu gegebener Zeit.



Spazierengehen half, aber irgendwie auch nicht. Die haltlosen Gefühle nahm ich überallhin mit. Ich wollte mich am liebsten, am allerliebsten, in eine Wolldecke einwickeln und allein auf dem Sofa liegen. Nichts tun. Nichts denken, nichts müssen, nur fühlen. Die Unsicherheit fühlen. Das Bodenlose, die Orientierungslosigkeit, das Gefühl, noch einmal vom Seil gestossen worden zu sein und noch eine Runde im Meer paddeln zu müssen. Notabene nicht mehr bis zum Meeresgrund zu tauchen. Den Meeresgrund hatte ich im letzten Jahr gefühlt bis zum letzten Sandkörnchen erforscht. Aber paddeln musste ich noch einmal. Die Verlustangst, die da noch einmal hochkam, fühlte sich fast noch schlimmer an als die zu Beginn des 2020. Meine Intuition ist mittlerweile immens geschärft. Irgendwann fühlte ich intuitiv, dass hier noch etwas anderes im Spiel war, etwas, was vielleicht gar nicht zu mir gehörte, sondern - zu meinen Eltern? Zu meiner Mutter?

Da ich parallel eine Coaching-Ausbildung mache, wo es gerade um Loslassprozesse ging, unter anderem der leiblichen Eltern, fand ich hier geeignete Werkzeuge, um diese Ängste und Gefühle besser einzuordnen. Und ich begann mich mit der Zeit meiner Entstehung zu beschäftigen, ich stellte mir Fragen, die ich mir bisher nicht gestellt hatte: wie musste sich meine junge, indische Mutter gefühlt haben, als sie im Panjim der 80-er Jahre mit mir schwanger war und höchstwahrscheinlich niemand von der Schwangerschaft wissen durfte? Wieviel Angst, Stress, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit musste sie gefühlt haben? Mit Sicherheit war sie keine Schwangere, die die müden Füsse hochlegen, zu regelmässigen Screenings gehen konnte und von ihrem Mann Abends Tee serviert bekam. Stattdessen musste sie wahrscheinlich unter immensem Druck und Panik und Schmerz eine Entscheidung treffen, die ihr fast das Herz aus der Brust riss.

War es diese Angst, die ich da gerade fühlte? Ihre Orientierungslosigkeit? Ihre Verzweiflung? Die sich intrauterin auf mich übertragen hatte, logisch, aus der Forschung weiss man, dass sämtliche Emotionen der Mutter in der Schwangerschaft auf den Fötus übergehen. Die es nun galt, zu integrieren, aber ihr auch ein Stück weit einfach zurückzugeben?

Meine wundervolle Atlastherapeutin Andrea Jäger, eine Person mit dem umfassendsten Wissen um psychische und physische und universelle Zusammenhänge, das ich je erlebt habe, bestätigte mir dann das, was ich intuitiv gespürt hatte. Es ging wirklich um eine Art karmische Reinigung in dieser Zeit. 

Also mussten alle Businesspläne erstmal einfach in den Hintergrund treten. Alles Machen und Erschaffen beiseitegefegt werden. 

Die Wolldecke ging natürlich nur begrenzt. Schliesslich habe ich noch zwei kleine Mädchen, für die ich da sein musste und wollte. Und doch versuchte ich, so oft es ging, gut zu mir selbst zu sein, und genau auf meine Bedürfnisse zu hören und ihnen wann immer es ging nachzugeben. Das Thema der Selbstliebe begleitet mich seit dem letzten Jahr auf Schritt und Tritt, doch war es noch vor einem Jahr lediglich ein schönes Wort auf dem Papier und bestenfalls ein vages Konzept in meinem Kopf, sickert es nun mehr und mehr in mein physisches Bewusstsein und ich nehme wahr, was das wirklich in der Umsetzung bedeutet. So lange war ich im Aufopferungsmodus, so lange zählten die Bedürfnisse der andern so viel mehr als meine eigenen. So lange, bis ich das Beispiel der Sauerstoffmasken im Flugzeug so richtig bis in die Tiefe kapiert hatte.

Wann kann ich für andere am besten da sein?

Wenn ich zuerst dafür gesorgt habe, dass ICH genug Sauerstoff habe.

Zurück zur Wolldecke. 

Der Sinkflug, den ich erlebte, stellte also einerseits eine nochmalige Verarbeitungsrunde dar, und andererseits ein Anlaufnehmen des Pendels, damit es anschliessend wieder auf die andere Seite schwingen konnte, auf die machende, erschaffende, schöpferische Seite.

Das Wissen um dieses Gesetz hat mir sehr geholfen, einzuordnen, was da gerade passierte. Warum ich einfach nicht nahtlos auf dieser Erfolgskurve weitermachen konnte, wo ich Ende 2020 aufgehört hatte.

Nun fühle ich, wie diese Welle, der Sinkflug langsam vorbei ist. Wie das Pendel Anlauf nimmt, wie ich erwache aus dem Mini-Winterschlaf, gestärkt hervorgegangen aus einer weiteren Loslassrunde, mit neuen Erkenntnissen und noch mehr Kraft und Stärke. 

Und ja ich geb's zu: ich liebe solche Sprüche. Im richtigen Moment gelesen können sie ein richtiger Katalysator sein.

Vielleicht hilft dieser Artikel denjenigen von euch, die das Gefühl haben, dass sie feststecken; dass sie zwar vieles tun aber einfach nichts davon in die Welt kommen will. Dass alles wie ein leerer Acker scheint, den man beackert und beackert aber wo einfach nichts aus der Erde spriessen will. Ich hoffe er hilft, mehr Gelassenheit zu entwickeln, mehr Vertrauen und Entspannung, in Phasen, wo nichts so richtig gelingen will, wo alles dunkel und leer erscheint. In solchen Phasen geht es nämlich nicht darum, um jeden Preis etwas zu erzwingen, sich zu mehr Höchstleistung anzuspornen, noch härter zu arbeiten, noch mehr zu machen und so ein Ergebnis zu erreichen. 

In solchen Phasen geht es eben um: surrender. 

Diese Phase einfach anzunehmen. Sich in sie zu ergeben. Und durchzuhalten. Und darauf zu vertrauen dass "unterirdisch" gerade ganz viel passiert, obwohl es vielleicht noch nicht wahrnehmbar ist.

Denn seid euch gewiss: das Pendel nimmt nur Anlauf. Die unsichtbaren Samen im Acker brauchen einfach noch einen Moment. Aber dann werden sie spriessen, mit aller Kraft.



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Alle Fotos by SelinaDacy
Spruch aus Instagram: WirManifestieren

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